Seite - 96 - in Ruinen - oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen, Band 1

— g6 — Und glich, wenn dem Gericht zu trauen. Weit mehr den Männern als den Frauen. Getäuschte Lieb' umzog ihr Herz . Früh mit des Unmuths kaltem Erz; In ihrer Mauern Fctsgcsiem Schloß drum sie vor der Welt sich ein; Nur selten sah man sie den Hallen Zur freyen Flur herab eittwallen. . Nur m des Waldes tiefem Grauen War manchmahl Abends sie zu schau'n, Und sammelte im Mondesschein Geheimer Kräuter Wurzeln ein, Drum sprach man längst schon in der Runde, Mit Geistern stehe, sie im Bunde. Auch oft m stiller Mitternacht Erbraust's wie Satans witde Jagd > Und zog m raschem Windcslauf . Des Schlosses steilen Pfad hinauf. Die Müllerinn vernahm mit Grausen Oft durch das Thal der Geister Sausew. Malich Ritter kam zu Fuß und Roß; Doch keinem thät sich auf das Schloßt Dem unerschüttert, wie der Grund Der hoben Fclsenburg, bestund Ihr Schwur, das Lebeu eh' zu lassen, Als nicht die Männer all' zu ßgffen. Auch mußt' ihr schwören jede Magd, ' ihr zum Dienst sich zugesagt,