Seite - 7 - in Ruinen - oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen, Band 2

befahlt. Hier sittd dle Uferlandschaften und Felsen- parthien von der abwechselndsten Gestalt. Häufige Burgtrümmer, einzelne Kapellen und Andachtsör-. ter, Berge, Walder und Felsen liegen gruppenweise durcheinander. Zwischen Melk ud T u l n , eine halbe Stunde vom Kloster SchönpichF, stößt der Donaufahrer, gleich als ob sich sein Geist in diesen Gefilden durchaus nicht von dem G^mählde des grau- sen Mittelalters-—mit seinen moralischen Landpla- gen, und seinen blutbezeichncten tlnthaten, loßrei^. ßcn solle, aufein berüchtigtes Raubnest, Aggsteiu, — eigentlich auf dle Trümmer seiner ehemaligen Furchtbarkeit. Diefe herrlichen Ruinen gehören unstreitig in die Reihe der merkwürdigsten Erinnerungsbilder der Vorzeit, durch ihre höchst romantische Lage am breiten Donanstrome sowohl, als auch durch ihre majestä- tische Bauart. Die Bu^g wurde im Jahre 1228 von dem durch die Volkssage und tmrch die Geschichte bekannten Schreck v 0 mWald (auch S ch recke n- wald und Rosengarten genannt) erbaut Die- ser Mann war d^r AMla der ganzen Gegend, und trat alle Gesetze der Menschlichkeit und des bürgerlichen Rechtes unter seine eiserne Ferse. Er hieß darum allgemein nur der Schreckenw a ld , und hatte die löbliche Sitte, die Gefangenen, deren er sich auf seinen Streifzügen bemächtigte, einen gro- ßen Sprung über die Felsen in die Donau machen