Seite - 22 - in Ruinen - oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen, Band 2

- ^ 22 — »Ey, Ey, du fauler Knecht I Wie wurdest du dich stolz ssebehrdeu, Schenkt' ich dir Acker, Haus und Heerden. Nein, guter Freund! es wird wohl besser seyn — Denn selbst zum Karpfen bist du mir zu fein -» Du bleibest, was du bist auf Erden. Indessen muß ein kleines Angedenken Die Nixe von der I l m dir dennoch schenken—" Sie sprach's, berührte ihn mit einem Weideustab, Sprang in die I l m , und taucht' im Fluß hinab. — Und stracks stand ihm das Antlitz auf dem Rücken. Voll Zittern warf er sich am Rand des Flusses nieder, Und bath mit abgewendetem Gesicht Die Nixe stehend um Erbarmen wieder. Umsonst, Er l inde hört ihn nicht Und seitwärts gehend, voll von Gram und Peiw Trieb er die Heerd' in Oberweimar ein. Im Klosterhof erhob sich groß Geschrey Als K u n st sich nahte mit verkehrtem Angesicht« Man ruft den Pater Benedikt herbey^ Der nach erhaltenem Bericht Und als er ihm zuvor den Text gelesen Und die Relique ohne Kraft gewesen. Den Ausspruch that, daß es die Strafe seiner Sünde sty. Und rückwärts mußt' er nun die Schafe hüthen. — Damit war aber Kätchen nicht zufrieden. Sie wollt' kein Liebchen, das die Augen auf den Rücken Und klagte aller Welt ihr Leid.' Am Ende wandte sie mit trüben Blicken' Sich an die Ursach' ihrer Traurigkeit. Sie warf sich an des Flusses Ufern nieder — O,, gnäd'ge Nixe', gebt dem armen Knecht.