Seite - 26 - in Ruinen - oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen, Band 2
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^unternimm das, warum du gefragt hast, ja nicht!
Es ist das Pimpcrnickchen, ein Söhnchcn des al-
ten Zernebock, des Hauptes der Wendengöhen.<c
So blieb das Stcinmännchcn lange befragt
und geehrt, eingemauert in den Thurm auf der Abend-
seite, der hinausblickte in das waldbcgranzte Thal.
Nach und nach aber verlor man das Zutrauen zu
Pimpernickchen, und als die umher erbauten
Klöster mit christlichen Dienern angefüllt worden
waren, gab es welche darunter, welche gegen den
Glauben zu Pimpernickchens Kopfdeutungcn
sehr eiferten. Besonders erklärte sich der Prior des
Michaels-Klosters zu Jena dagegen. Dieser
war es auch, der den Ritter Rudolph gegen
die Kirchberg er aufhetzte, deren Stolz und an-
maßendes Benehmen dex Geistlichkeit verhaßt war.
— Die Weiber aber blieben auf Pimpernick-
chens Seite, darum bedauerte nun auch Frau
Agnes dessen Verlust.
Es hatte aber das Zaubcrbild der Burgwart,
ehe er abziehen mußte aus der Veste Glizberg,
aus der Mauer genommen, in seinen Schnappsack
gesteckt und mit fortgetragen in seinen Geburtsort,
Hetzschburg an der J im. Hier lebte sein Bru-
der, als Wirth , der seiner Schwanke wegen, der
lustige Kroms (Hieronpmus) genannt wurde.
Dieser Spaßmacher konnte unsern Pimpernick-
chen, feiner steinernen Ernsthaftigkeit wegen, nicht
Ruinen
oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen, Band 2
- Titel
- Ruinen
- Untertitel
- oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen
- Band
- 2
- Autor
- Gerhard Dützele von Coeckelberghe
- Verlag
- Lechner, Univ.-Buchhändler
- Ort
- Wien
- Datum
- 1834
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 17.85 x 28.96 cm
- Seiten
- 206
- Schlagwörter
- Märchen, Legenden, Sagen
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918