Seite - 27 - in Ruinen - oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen, Band 2

leiden. Er sagte ihm einst: »Dich Zwerg übergebe ich gewiß noch den I lm-Aschen. Vielleicht ver- schluckt dich einer, dann speisen dich gewiß solche, die gute Mägen haben.« Es trat die Zeit ein, in der die von Witzle- ben zu E lgersb^rg und Angelro da Fehde mit dem Henneberger Graf Poppo zu I I - m enau begannen; da eilte der Burgwart dem Pan- ner des Henne bergers so eilig zu, daß er P i m- pernickchen ganz vergaß, und es in einer Ecke sei- ner Schlafkammer liegen ließ. Als diese gereinigt wurde, fand es Kroms, und fetzte es mit seiner Scherzlaune auf die Schenktafel bep der Garten- thür mit der Frage: »Wird mein Bruder aus der Fehde mit Beute und glücklich wieder kommen?« Pimpernickchen blieb unbeweglich. Da rief Kroms ärgerlich aus: »Solch einen dum- men Dorfteufel brauchen wir in' Hetzschburg nicht, wo wir deren ohnehin schon genug haben; dich werde ich den Krulk'opfen in der I l m überge- ben, die werden dir schon das Maul verschleimen!« Das Steinbild blieb aber unbeweglich. Da trat der geschickte Zimmermeister Scharpf aus Buchfart in den Garten, der die Anrede gehört hatte. »Gebt mir das Mannchen!« sagte er zum Wirthe. »Ich richte jetzt den frommen Frauen zu Ve r ta ein neues Sprachhaus zu; drinnen will ich es anbrin- gen. Dergleichen Fratzen lieben die Jungfrauen.«