Seite - 31 - in Ruinen - oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen, Band 2
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die Mutter nicht bewegen, das Kloster und ihre
Schwester, die Aebtissinn, zu verlassen. Erwin war
über die Nahe der Geliebten entzückt, und fiel Allen
durch sein frohes Wesen auf. Graf S ieg f r i ed
aber reiste um diese Zeit an den Hof des Landgra-
fen nach Eisen ach.
Nicht so ruhig ging es in Meister Maxen's
Werkstatt zu, wo ein Schabernack nach dem andern
geschah, und taglich, von unbekannter Hand, man-
cher Unfug angerichtet wurde. Einst, als der Mei-
ster darüber ganz toll wurde, scch'er als Helmzierde
des Berkaer Wappens statt der Pfaucnwedel oben-
auf Pimpern ickchen sitzen. »Ha! — rief er
aus; — bist du der Schadenfroh? Dich Vogel will
ich gleich in dein voriges Nest bringen. In's Kloster-
Sprachhaus willst du wieder, nicht wahr?« — Das
Männchen nickte. — Schnell nahm's der SteinmeA,
und schaffte es auf seinen vorigen Platz. Da sah man's
wieder zum Schrecken aller.Schauenden. Die Klo-
sterbewohner seufzten über den unheimlichen Gast.
Dagegen aber schallte von der I lm herauf ein lau-
tes Gelächter. »Das ist der Nire Lachen,« riefman
allgemein; — »gewiß ist das Männchen ihr Söhn-
chcn oder sonst ein Bekannter.« Das Männchen be-
nickte diese Vermuthung. -
Eines Tages verlangte ein Pilger nach Frau
Ag n es, in welchem sie ihres Gatten getreuen Knecht,
Ruinen
oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen, Band 2
- Titel
- Ruinen
- Untertitel
- oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen
- Band
- 2
- Autor
- Gerhard Dützele von Coeckelberghe
- Verlag
- Lechner, Univ.-Buchhändler
- Ort
- Wien
- Datum
- 1834
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 17.85 x 28.96 cm
- Seiten
- 206
- Schlagwörter
- Märchen, Legenden, Sagen
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918