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alten Schlosses Il.ßkl<6ä oder Blauen^
stein, die um so weniger zum Besuche einladen,
als man von dem neuen Schlosse nichts erblickt,
der Weg, je mehr man sich dem Markte Kekkeä
nähert, immer steiniger wird, und an manchen Stel-
len kaum zu befahren ist. Auch der Markt ist nicht
geeignet, angenehme Empfindungen zu erregen; in
einer engen Schlucht liegen die Hüttender armen
Einwohner, die sich meistens vom Weinbau nähren,
zerstreut am Fuße des Berges, und ungeheure
Steine, von den Bergströmen hcrabgewälzt, ver-
wischen jeden Begriff einer fahrbaren Straße.
Blickt man aus dieser Schlucht nach dem Schlos-
se hinauf, so sieht das Auge nur Ruinen von ein-
gestürzten Mauern, und nicht die geringste Spur
einer brauchbaren Wohnung. Und welch reges Le-
ben, welches Waffcngetöse, und welche Pracht mag
in dieser Burg der tapferen B al assa einst geherrscht
haoen, als unter dem Könige B ela, im Jahre
12^.0, bep dem Einfalle der Tartaren die reichsten
Familien sich hierher flüchteten, als die Böhmen
unter ihrem berühmten Feldhern. G i sk ra diese
Veste, um sich den Weg in die Bergstädte zu bah-
nen, mit stürmender Hand eroberten, als dieses
Schloß im Iahre i566auf Kosten des Reiches gegen
die Fortschritte der ottomanischen Waffen befestigt
wurde! Da lebte hier Johann V a l a f f a , der
Ruinen
oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen, Band 2
- Titel
- Ruinen
- Untertitel
- oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen
- Band
- 2
- Autor
- Gerhard Dützele von Coeckelberghe
- Verlag
- Lechner, Univ.-Buchhändler
- Ort
- Wien
- Datum
- 1834
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 17.85 x 28.96 cm
- Seiten
- 206
- Schlagwörter
- Märchen, Legenden, Sagen
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918