Seite - 38 - in Ruinen - oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen, Band 2

— 36 — rich von Temes gezwungen, mit der Besatzung auszuziehen, und das leere Schloß den Belagerern zu überlassen. Im Besitze von V l a u en st c i n, hatten nun die Türken den Weg in die Vergstädte offen ; ihre grau- samen Verheerungen breiteten sich über die ganze benachbarte Gegend aus. Bis zum Jahre i5g3 blie- ben sie im Besitze von Vlauenstein, wo sie, durch die Siege der Kaiserlichen gezwungen, diese verheer- ten Gegenden verließen, und einen Theil der Fe- ' stungswerke in die Luft sprengten. Mit diesen Erinnerungen an die graue Vorzeit erreicht man endlich den Berg; plötzlich wendet sich nun dieser und man erblickt das knapp hinter den Ruinen aufgeführte neue Gebäude. Die vorder Zug- brücke aufgestellten zehn oder zwölf Feldschlangen, auf welchen sich das Balassa'sche Wappen, der Kopf eines Stiers, von dem durch Könkg Sieg- mund gestifteten Drachenorden umschlungen, be- findet, gcbiethen zwar nicht Ehrfurcht, erregen aber ^ von Neuem vielfache Erinnerungen an dir thaten- reichc Vorzeit. ' Ueber dem großen Schloß- Portal erblickt man eine große Marmortafcl mit einer lateinischen In- schrift, welche deutsch also lautet: Im Jahre 1237 wurde ich, Schloß Blauen- stein, von dem erlauchten Haust der Balas- sa erbaut, und von ihm ununterbrochen be-