Seite - 42 - in Ruinen - oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen, Band 2

auffallendsten menschlichen Schwachheiten und Feh- lern, mit Einem Worte in intellektueller und ml>ra- scher Hinsicht die bizarresten Contraste in sich verei- nigte. Die Schloßkapelle ist Im einfachen Style erbaut und enthält keine Gemählde von besonderem Werthc, wohl aber Trophäen aller Art, die an den Wänden hangen, und eine merkwürdige päpstliche Bulle, kraft welcher dem Grafen Pau l , der mit rastlosem Eifer durch oft grausame Verfolgungen, aber auch durch Geld und gute Worte eine große Anzahl der "Abtrünnigen der Mutter-Kirche zurück führte, ge- stattet wurde, den Titel eines apostolischen Grafen "M führen. " Die hohen gewölbten Zimmer des Schlosses sind alle noch in dem Zustande, in welchem sie sich vor achtzig oder hundert Jahren befanden. Kolossalle, mit Vergoldung und bunter Mahleret) überladene Oefen, hohe Himmelbetten, gewirkte und gestickte Tapeten, welche die geschickten Hände der Burgfrau- en und Burgfräulcin verfertigten, zieren die Wände und Gcräthe. ^ . V u ch f a r t. (Im Großherzogthume Weimar:) Im Abendthau zog an des Schlosses Mauern Zerfallen und zerstört, der Eonne Schein, Zum letztenmal erglühend, im Betrauern Des Fliehns erblickend, sanft herein,