Seite - 49 - in Ruinen - oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen, Band 2

noch alte Waffen finden; aber die Schätze wären in so langer Zeit gewiß tiefer gesunken, und der Wein von den immer durstigen Rittern langst schon aus- getrunken. Es möchte aber auch mit dem Schaßgra- ben eine mißliche Sache bleiben, und demjenigen, der es versuchen wollte, wie dem Müllerburschen aus Herschburg ergehen. Dieser, erzählt die Sage, hatte mehrere Mahle Aufforderungen von einend Geiste erhalten, in dem Vergschlosfe Buchfart einen Schatz zu heben, doch mit der Bedingung, seinen Pathen nicht mitzubringen. Dieser Pathc war nähmlich allein Hexenmeister in der Gegend bekannt. Trotz dieser Warnung nahm derMüllerbursch seinen verständigen Pathen mit. An Ort und Stelle er- scheint der Geist und — gibt ihm statt der Schätze ein paar tüchtige Ohrfeigen. — Die Nume dieses Bergschlosscs zeigt die größte Regelt osigke i t im Bau an. Man kann, wie schon oben erwähnt, sich darunter keine Burg vor- stellen; denn unsere jetzige Architektur, die Bequem- lichkeit, kann mit diesen Höhlen gar nicht vereinigt werden. Man muß aber wissen, daß die Lage der Bergschl'össer in den frühesten Zeiten sehr verschieden war, weil man nach der Form der Berge und Fel- sen sich richtete, worauf man sie baute. Je regel- loser jetzt noch ihr Bau erscheint, um desto gewis- ser kann man auf ein hohes Alter schließen. Kleine Ruinen. I I . Theil. 3