Seite - 55 - in Ruinen - oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen, Band 2

suchen wollten, irgend etwas erfinden, um den Weg zu erhalten *). >^T r u t h i n a. Z> " Die thüringische Volkösage hat den Ruinen Vuchfart 's eine schöne Bewohnerinn gegeben; sie wird genannt T ru th ina , die Beschüßerinn der Herden und Hirten. Ueber die Berge eilt sie mit geflügelten Füßen; in einem weißen Gewände und streckt schützend ihren goldnen Stab über die Gegen- den. Oder sie sitzt auf einem schönen, hohen, wei- ßen Hirsche, welcher mit ihr, wie fliegend, dahin eilt über Fluren, Berge und Hügel, die tiefen For- ste durchbrechend. Wenn die ersten Schwalben kom- men, den 3enz verkündigend, erscheint das Wunder- fräulnn Tru thina und weilt in den Fluren um Buchfart bis über den Et ters berg, bei Wei- mar. Kömmt der Herbst und nahet sich seinem Ett-- de, zieht das Waldfrä'ulein scheidend mit ihrem Hir- sche in das Buchfar t er Felsenschloß, ruft zum letztenmahl ihr Freudenwort, womit sie ihr Daseyn durch Wald und Thal kund macht: Dahie! Dahie? Diese Nachrichten sind zum Theil aus CarlGräbner's Broschüre: »das alte Bergschloß Buchfart",(Weimar, ,822 m der Albrecht'schen Hofbuchdruckerey) woraus Fr. Gottschalckim 6. Bde. seiner „Ritterburgen" u. s. w. einen allzu gedrängten Auszug liefert, ge- schöpft. Die beyliegende Abbildung des sonderbaren Felsenschlosses ist eine verjüngte Copie der von "' '^ nrr dargebrachten Steindruck-Zeichnung.