Seite - 58 - in Ruinen - oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen, Band 2

— 58 — scheidet; dieser Saal ist 63 Fuß lang und 24 lrcit: der Küchenherd erstreckt sich, von einem starken Bo- gen gestützt, von einer Wand bis zur andern, ein Denkmahl der Hospitalität der Vorzeit. Dieser ganze Thcil der Burg hat das Gepräge von Pracht und Größe. Die östliche Treppe führt zu den Zimmern im Thurmc; zuerst kommt man in einen geräumigen Saal mit einem großen Herd; dieser Saal hängt mit der großen Halle in der nordwestlichen Ecke zu- sammen, und scheint der Familie zum Speisezim- mer gedient zu haben. Aus der südöstlichen Ecke die- ses Speisesaals geht eine enge steinerne Treppe hin- unter in einen unterirdischen Gang, der in einen Kerker ode? Keller endigt, wo nur durch ein kleines, in der Decke angebrachtes Loch, durch welches den Gefangenen zugleich die armselige Nahrung gereicht wurde,. die nothdürftige Luft eindrang. Das ganze Gebäude gleicht übrigens jetzt einem ungeheuren Spinncnneste; das Dach hält nirgends mehr gegen Regen und Sturm; durch das Stein- pflaster, wächst Pilz, Schierling und Moos; die eisernen Windfähnlein an den Thürmen sind zer- knickt und verrosted, und verkünden nicht mehr den Zustand des Wetters. Wann diese Burg erbaut wurde, ist unbekannt. Ihre Bauart aber verräch ein sehr hohes Alter. Da d^r Familiensitz der Grafen von Monteath