Seite - 64 - in Ruinen - oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen, Band 2

— 64 — in cincm Keller, bis er nach hergestellter Ruhe nach K i l sy th geführt, und den Gebräuchen der eng- lischen Kirche gemäß mit großem Pomp bepge- setzt wurde. Der Leichnam war in einem sichtenen Sarg/ dieser in einem bleyernen, und dieser wieder in einem hölzernen eingeschlossen. Das Ganze war fest ver- kittet, übrigens aber ohne Inschrift. Der Raum zwischen den fichtcnen und bleyernen Särgen war mit einer weißen Masse von der Farbe und Consistenz des Glaserkittes ausgefüllt, und der Wohlgeruch der davon ausströmte, zeigte, daß diese Masse aus köstlichen Harzen und Specerepen zusammen- gesetzt war. Bis zum Frühling des Jahrs 1796 dachte nie- mand daran, den Sarg zu öffnen. Damahls fiel es einigen vorwitzigen jungen Leuten, die das Tod- tengew'ölbe besahen, ein, den bleyernen Sarg sda der erste hölzerne bereits verfault war) aufzubre- chen. Zu ihrem Erstaunen fanden sie unter dem Bley einen Deckel von Fichtenholz, so rein und frisch, als ob er erst gezimmert worden wäre. Da dieser Deckel nur leicht eingefügt war, hoben sie ihn ohne Mühe weg, und bestürzt traten sie zurück, als sie den Leich- nam der Lady und ihres Kindes erblickten, die so unversehrt waren, als wären sie erst eingesargt wor- den. Jeder Zug, jedes Glied war noch vollständig,