Seite - 70 - in Ruinen - oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen, Band 2

- 7° - und hier erließ er »uff dem heiligen Neujahrsabcnd im Jahre nach Christigeburt ^ l c ^ L ^ L und ein und zwanzigsten« jene herrliche Standrede aufSickin- gen (als Vorrede zu den deutschen Dialogen), wor in er das Schloß Ebern l^urg die Herberge der Gerechtigkeit nennt *). Doch auch diese Herberge derGerccht re- kelt sank vor der Gewalt. — Ein trierifcher Rit- ter machte einen angesehenen Bürger aus Ccl l an der Mosel zu seinem Gefangenen, und ließ ihn nur los, nachdem er einen Eid geleistet, sich, wann und wo der Ritter es verlangen würde, zu stellen. Der Erzbischof Richard von Tr ier erklarte diesen Schwur für ungültig. Franz von Sickingcn aber, der Gewährmann dieses Schwurs gewesen war, that dagegen Vorstellungen, bath um dessen Bestätigung und drohte endlich mit Rache. Da nichts half? so kündete er Richarden, als Verächter des Eides, den Krieg an, und rückte vor Tr ier ") Dieses Sendschreiben Hüt te ns an Franz von Sickingen ist in dem trefflichen Werke des Herrn C. I . Wagenseil —»Ulr ich von Hü t ten nach sei. nem Leben, seinem Charakter und sei- nen Schr i f ten geschil fert.« (Nürnberg, bcy Fr. Campe 1823) als 4. Beylage abgedruckt. ) Bcv dem muthigcn Widerstand der tapfern Emwoh- ner und den zweckmäßigen Vorkehrungen des Erzbi- schofs mußte Franz unverrichteter Dinge wieder ab« ziehen («522). Noch heute trägt von dieser Belage- gerung, eme Erhöhung bcy Trier, auf dem Berge