Seite - 78 - in Ruinen - oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen, Band 2

^" 76 — erheben sich auf Mey hohen Felsen die moosbeflei- dcten Ruinen zwcpev Nitterburgcn mit jener Kühn- heit des Baues, die wir dem Jahrhundert ihrer zwingherrlichen Entstehung unbedingt zutrauen, und wobep uns Faustrecht und Wegelagerung unwill- kürlich einfallen. Es sind die Trümmer Falkensteinb und der Esels bürg. Bepdc Schlosser hatten meistens gleiche Schicksale. Ein verwachsener, kaum bemerkbarer Fußpfad führt zwischen Wachholdcrsträuchen und Stechpal- men auf die einsame Felsenhöhe, wo die Esels- burg, oder, wenn auch Spötter und Schalke den Munb zum Lächeln verziehen sollten, die Burg der Eseln *) lag. — Man findet aber nichts mehr von ihr als Schutt, der die frühere Herlichkeit mit bitterer Düsterheit verspottet, und Stücke von Qua- dern, zerbrochene Schwibbogen, zerstreuete Thür- gestelle und Fensterstücke zu einer Mosaik des Unter- ganges weiht. Ese lsburg war das Stammschloß der Rit- ter Esel von Ese lsbürg. Zuerst erscheint im Ich erlaube mir für die Verächter dieses Nahmens die Bemerkung, daß nach Marigny's Geschichte der Araber u. s. w. der Kaliph Mervan II. den Ehren- titel Esel führte, weil die Esel in Mesopotamien in den Schlachten eine ungemeine Unerschrockenheit zeigen. Warum sollte ökser Beyncchme auch schlechter klingen als der Löwe, der Bär u. a.?