Seite - 84 - in Ruinen - oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen, Band 2

- 64 - Hervorragte; Alles einfach, groß, gut in Plan und Verhältniß, schön in den Verzierungen, und überall dem taglichen Leben angefügt. Die lange Mauer mit Vogenstellung auf Säu- len ist ein Ueberbleibsel der Hauptf^ade von dem Reichssaal. Durch diese Bogenstcllung erblickt man links das Drepfal t igkei tssti f t , weiterhin das obere Stadtthor von Gelnhausen, sodann durch die Thüre die Reste vom Thron des Kaisers. Eine hölzerne Treppe und einen Söller hat man erbaut, um einen bequemen Gang in die Kapelle zu bekommen. Hier halten noch heutiges Tags die Sas- sen der Burg Gelnhausen ihren Gottesdienst. Unter dieser Treppe ist Barbar ossa's Bild. Von/des Reichssaals Vorderwand ist das obe- re Stockwerk abgenommen, des unterste zur Hälf- te verschüttet. Was noch steht, sind Bogenstellun- gen, hinter denen man ging, und in den Hof sah. I n diesen kostbaren Ueberresten erhielt sich ein Theil eines Meisterstückes der gothischen oder vielmehr neu- griechischen Baukunst. Verschwunden sind aber die Stiegen, welche zu den Sälen führten; nur die Hausthüre steht noch in ihrer alten Schönheit da. Die erwähnte Eingangshalle ist jetzt zum Theil zugemauert. Sie enthält im Innern zwey Säulen, auf denen die sechs Gewölbe ruhen, welche den Fuß- boden der Kapelle tragen. Diese hat schön verzierte Wandpfeiler mit Winkclsäulen, auf welchen die