Seite - 85 - in Ruinen - oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen, Band 2

— 85 — Bogen und Gewölbe standen. Der Thurm ist von unglaublich dickem Mauerwerk, wegen des weiten Gewölbes, welches ihn ehedem in seinem Innern absonderte. Die Ringmauer der Burg erhebt sich noch an einigen Orten bis dreyßig und etliche Fuß über die Wasserfläche der K inz ig *). Es mag um das Jahr n44 gewesen sepn, da der große Fr iedr ich I. seinen Wohnsitz zu G el n- hausen gehabt. Als er nachher gen Palastina zog, wurde die Kaiserburg einigen edlen.Geschlechtern, nahmentlich den S che lmen von Be rgen , den Forstmeistern von Ge lnhausen und den Küchenmeistern von Gelnhausen zur Woh- nung eingeräumt, und ihnen ein Burgfriede er- theilt^ wie sie unter, einander leben, und das Re- giment sowohl über diese kaiserliche Burg, als auch «bereinige dazu gehörige Reichsgerichte führen sollten. Diese Ganerbschaft vermehrte sich nach und nach zu vielen Familien, und im Jahre i366mach- Ueber dieses herrliche Bauwerk hat Bernhard Hundeshagensein gründliches Werk: »Kaisers Friedrich l. Barbarossa's Pallast inder Burg zu Gelnhausen" (Franks, bey Varren- trapp und Wenncr) herausgegeben. Dieses Werk ist eine architektonische Urkunde vom Adel der Hohen- staufen, so wie von der schönen Bildung ihrer Zeit. Der Verfasser hat alles l'3 Kupfertafeln in Folio) selbst aufgenommen, gezeichnet, mit historischen und artistischen Anmerkungen, dem Leben Friedrich' s und einem Sittengemälde seiner Zeit begleitet.