Seite - 109 - in Ruinen - oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen, Band 2

— 109 ^ - Spiegelsberge vor Ha lbe rs tad t , nichts übrig geblieben, als ein wüster Schutthaufen. Das merkwürdige Schloß ist aus dem.Schuhe der Für- sten in die Hände von Privatpersonen gekommen, deren einige zwar auf Erhaltung bedacht gewesen sind, andere aber nicht, und das Ende in dieser neuesten Zeit ist gewesen, daß der letzte Besitzer mit großer Anstrengung die stattliche Burg niedergeris- sen hat, um die Steine, das Bauholz, die Brcter, die Ziegel und das Metall zu verkaufen. Was aus den Gemälden, Schuhwerken und Kunstdenkmählern überhaupt geworden sepn mag, kann man nicht er- fahren. Nur die Opferung Isaak's, auf Holz ge- mahlt, hangt irgendwo in einer Küche. Noch unter Friedrich dem Einzigen ward in diesem Schlosse, der schönen. Kirche und des großen Fasses willen, ein eigener Kastellan gehalten, der schaulustige Reisende umher führen mußte. Wah- rend der französischen Invasion war es das Eigen- Rcifcn sind mit eisernen Schienen beschlagen, wel- che mit 955 schweren, eisernen Schrauben, wodurch sie zusammen halten, beynahe 124 Centner wiegen. Das Faß selbst wiegt 6Z6 Centner und faßt 28672 Stäbchen, oder nach vormahliger Art zu rechnen, ,41 Fuder und 16 Viertel Wein. Es befindet sich jetzt auf dem Spiegelschen Bergen bey Hclberstadt, welche von dem edlen Domdechant von Spiegel , der sie erbauete, ihren Nahmen haben. Der Baumei- ster des Fasses war der nähmliche, der auch das be- befanntcre Heidelberger Faß gebauet hat, M i- chael Werner ans Landau.