Seite - 111 - in Ruinen - oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen, Band 2

— 11! — unselige KrlH zwischen den Fürsten und Reichsstäd- ten wüthete, traf auch diese Burg der Güssen die Rache der Städte, weil auch die Güssen , wie die meisten Edellcute, die Parthey der -Fürsten er- griffenhatten. Die Burg wurde am Tage Johannes des Täufers von den U lmc rn überfallen, und bis auf wenige Trümmer abgebrannt. Als Ruine verkauften sie in eben diesem Jahre ihre damahligen Besitzer, die Grafen von Hel - fe n st e in *) an den Grafen Ulr ich von Wü r- temberg. Doch schon zwey Jahre nachher (i45o) ging die Burg an Herzog Ludw ig von B a y e r n über, bis sie 1604 an Herzog Ulr ich von Wür- temb erg, nach dem pfälzischen Kriege, als Ersatz für die Kxiegskostcn, von B a y e r n abgetreten wurde. Und seitdem ist sie stets im Besitze W ü r- tembergs geblieben. Von dem ansehnlichen Schlosse steht nichts mehr, als eine hohe Mauer (12z Schuh dick, i3Z lang und 42 hoch), und seitwärts von dieser der Rest eines viereckigen Wartthurms. BeydcBurgthei- lc sind aus gewaltigen Felsenstücken errichtet, und durch einen Mörtel verbunden, Welcher dem Eisen trotzt. Daß die Burg ein Viereck mit vier Eckthur- men bildete, wird durch die Seitenwande erwie- sen, die, so wie dieKeller, mit Erde bedeckt sind. Um das Schloß her zog sich östlich und westlich ein Gra- Siehe das erste Vändchen. S- 82. u. ff.