Seite - 117 - in Ruinen - oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen, Band 2
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Kein Stein will es ihnen verkünden.
Und jammern in's einsame Thal herab;
Doch sobald die Hähne den Morgenruf krah'n.
Sieht man die zuckenden Flämmchen vergeh'«
Und die bleichen Gestalten verschwinden.
V a g e n (K a i n).
(Im Großherzogthum Hessen.)
Hoch wölbt sich der Ruinen fester Bau,
Bewachsen vom Gesträuch', das wild sich windet.
Im Rest der öden Fenster wehet rauh
Die Morgenluft; im nahen Wald verkündet
Erwachter Vögel Heller Trillerschlag
Der kleinen federlosen Brut den Tag.
Zwischen Frankfurt und Darmstadt östlich von
der Landstraße ab, liegt der fürstlich-isenburgische
Necken H a i n zu D re ß ei ch oder Dreie ich er "
Hain, der schon im neunten Jahrhundert bekannt
war. Die herrliche Ruine des hier gelegenen, ur-
alten Schlosses Hagen oder H a i n machte ihn noch
bekannter. Besonders zeichnet sich an diesen mahle- .^
nschen Trümmern der runde Thurm von währer Rie-
sengroße aus, der, mit üppigem Vaumwuchs ver-
ziert, über die übrigen Ruinentheile hoch emporragt.
Das Schloß oder Castrum Hagen soll von
Karl dem Großen erbauet worden sepn, und wur-
de von den Karolingischen Kaisern bey ihren Jag-
den besucht und bewohnt. Hier wurden auch ihre
Ruinen
oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen, Band 2
- Titel
- Ruinen
- Untertitel
- oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen
- Band
- 2
- Autor
- Gerhard Dützele von Coeckelberghe
- Verlag
- Lechner, Univ.-Buchhändler
- Ort
- Wien
- Datum
- 1834
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 17.85 x 28.96 cm
- Seiten
- 206
- Schlagwörter
- Märchen, Legenden, Sagen
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918