Seite - 6 - in Ruinen - oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen, Band 3

— 6 — von beynahe ganz vorhanden. Nicht ohne Beruhi- gung bemerkt man, daß die neuere Zeit nur wohl- thätig auf das Denkmahl rauher altväterlicher Gro- ße eingewirkt Ha5; fromme Hände haben die mor- sche Wiegle der Ahnen stützen und ausbessern lassep, und eine noch ziemlich gut erhaltene Treppe führt bis auf die Zinnen des höchsten Thurms hinauf, wo man eine der schönsten Aussichten hat. Der innere Vurgplatz ist in spateren Zeiten in einen Blumen- garten verwandelt worden; hier wuchern üppige Zierpflanzen, manche Vorrichtung ladet zum spie- lenden Vergnügen ein, und so wurde die grause .Ritterburg zum Theil in einen heitern Lustpla^ ge« müth^ölser Naturfreunde verwandelt. Dieses Schloß spielt in der Geschichte Schott- lands eine bedeutende Rolle. Die Zeit seiner Ent- stehung ist ganz unbekannt. Unter EduardI . Regie- rung war es der Sitz des englischen Statthalters, nahmentlich A p m a r's d eVa lence, Grafen von Pembroke, der, nach seiner Niederlage durch Bruce in der Schlacht bep Londonhi l l 1I07 Hieher flüchtete. Nach Pembroke's Aechtung hat- te es .mancherlcy Besitzer, unter denen der Graf Bo thwe l l , dessen Nahmen es noch jetzt trägt, durch die Verwegenheit und die Zahl seiner Verbre- chen in den Annalen Schott lands hervorglanzt. Nach Bothwel l kam es an Archibald the Gr im, Grafen von Douglas, in dessen