Seite - 8 - in Ruinen - oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen, Band 3

8 — gegend, auf einem der höchsten Berge. Bevor man zu den Vurgtrümmern kommt, muß man das an- muthige Laufenthal durchwandern, wo die üp- pigste Vegetation blüht. Der freundliche Anblick sanfter, fruchttragender Abhänge wechselt hier mit den steilen Felsen, welche bald das Schwarz düste- rer Tannen und das hellere Grün einzelner Buchen und Eichen im bunten Gemisch, bald dichte Wal- dungen bekleiden, oder kahl und drohend wie Ge- spenster auf den Wanderer herabschauen. Am Fuße des Schloßberges stießt die forellenrciche A b a ch, die sich bep Niederbieber in die Wiedbach ergibt. Der Eingang dieser Veste ist im Rondell gebaut, ihr Hinterer Thcil aber in viereckiger Gestalt und mit einem festen Vollwerke versehen. Die Burg hatte vier Stockwerke, wovon das oberste ganz gebrochen ist. Erkenntlich sind noch an den gcmahltcn Wan- den und am hohen Eingange die Ucberreste eines ar- tigen Saales. DicMauern des Schlosses sind achtFuß dick, und aus Schiefersteinen, auf dem Schiefcrfelsen aufgeführt. Die Fenstersimse sind aus Mühlstein. Das Alter Braunsbergs ist unbekannt. Im zwölften Jahrhundert aber wohnte hier schon Graf B r u n o I. v o n Iscnb u r g, der die älteste Toch- ter des Grafen Th eoder ich vonWied zur Frau hatte. Der am 3 Map 1698 gestorbene Graf Fried- rich I I . von Wicd wohnte bepnahe immer zu Vraunsberg. Nach ihm erhielt es feine vierte