Seite - 11 - in Ruinen - oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen, Band 3

(Am Taunus im Herzogtum Nassau.) <^ Es gähnen hohe Pforten und leiten Gewölbe durch, Nmsteh'n auch Wall und Mauern noch hie und da die Vurg, Uralte Mähr' allorten weht wie aus Rittergrüften; VerwittertSteinmehl wirbelt in schneidenden Vergeslüfttn. (Rudolph von Fraustadt) I n dem Herrlichen Taunus - Gebirge, drey Stunden von Wiesbad en, liegt das Städtchen Eppcnste in mit seiner alten Dynastcnburg, zwi- schen den vier schönen Thalern Fisch bach , Lors- bach, Fockenhausen und V r c m t h a l , und allenthalben offil^t sich dem Ruinbcsteiger eine rei- zende Aussicht. Bezeichnete die regelmäßige Fenstcr- rcihc die Ruine nicht als eine einstige Menschen- wohnung, man würde sie für eine seltsame Felsbil- dung halten, wie sie das Spiel der Natur in den Gebirgen des Taunus an manchen Orten sehen läßt. Ihre Steinmauern sind grau und bemoosct; die dahinter gelegenen Wohngebaude waren eine große unförmliche Steinmasse, mit den dicken Wandpfei- lcrn, tief und hoch gespaltenen Fenstern und kleinen drangchangencn Spitzthürmchcn, einer großen Tropf- sieindruse ahnlich; Schlangenpfade führen über die kahle Höhe zu ihrem Eichcnchore, und hink- ten lehnt sich der dichte Tannenwald an sie, und umkränzt den' alten Bau des erlosch nen