Seite - 13 - in Ruinen - oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen, Band 3

,3 — Sage von Burg Eppenstein *). ?sm Taunus- Gebirg sind vier liebliche Tha- ler, die der Frühling jedes Jahr mit den schönsten, Blumen und Pflanzen beschenkt. Zwischen diesen Thalern liegt auf einem Berg das alte Schloß E p- pcn stein, in Ocdo und Trauer. Es wurde vor undenklicher Zeit vo-n einem Ritter, Eppo mit Nahmen, erbaut. Dieser verirrte sich einst auf der Jagd hicher, —damahls war aber die Gegend sehr wild und schauerlich. Eppo warf sich, ermüdet, am Fuße des Bergs, bcp einem Felsenbrünnlein ins Grüne. Nachdem er eine Weile gerastet hatte, er- hob er sich wieder, und wollte den Heimweg suchen, aber in diesem Augenblicke hörte er den Gesang einer weiblichen Stimme. Das Lied war traurig, und die Stimme schien aus dem Berge zu kommen. Der Ritter arbeitete sich durch das Gestrüpp, ob er vielleicht einen Pfad auf dem Berg entdecken möchte; da stand er unversehens vor einer Felsen- höhle. an deren Eingang eine Jungfrau von wun- derschöner Gestalt saß. Sie hatte das traurige Lied gesungen, weinte jetzt bittere Thrancn und trockne- te sich die blühende Wange mit den langen braunen Locken, die um ihre Schultern hingen. Als sie den Ritter erblickte, streckte sie die Ar- Eine metrische Bearbeitung von K. Gnb liefert das Taschenbuch Cornelia von 1626. ^