Seite - 26 - in Ruinen - oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen, Band 3

— -6 — Traume, seine Ehefrau, wie. sie so eben mit einem andern Ritttr^zum Traualtäre ging. Am ganzen Körper zitternd, erwachte.er plötzlich, tröstete sich zwar, daß es ein Traum sep, als er aber nachdach- te und zählte, da fand er, daß das siebente Jahr sich jetzt gerade ende.. Schnell raffte er sich auf, lief fprt, stand still, rang weinend die Hände, blickte mit Verzweiflung auf den ungeheuren Weg, der ihn noch von seiner Heimath trennte und — schau, da stand wieder denselben Jäger vor ihm,, bev schon daheim im Walde und auch nachmahD bey jeder Noth und Gefahr versuchend erschienen war. »Mor- gen,« grinste Satan, »ist dein Weib das Weib eines Andern. Du hast noch tausend Meilen bis heim. Verschreibst du dich mir aber mit deinem Vlute^ so bring' ich dich morgen zur rechten Stunde auf dei- ne Vurg.< K u np war in der schrecklichsten Angst und Ver- zweiflung, Er liebte sein Weib so herzlich und lieb- te doch auch Gott und seine Lehre so von ganzer Seele. Was sollte.er beginnen? Fürchterlich warder Kampf in seinem Innern. Er weinte und jammer- te und hob die Hände ringend gegen Himmel, Das sqh Satan und sprach: »Npch eins will ich dir ge- währen : Du bist deines Versprechens wieder ledig, schläfst du auf der weiten Reise nicht ein.«. Zwar warKuno, vom langen Wachen, von Reise erschöpft und matt, und fürchterlich.