Seite - 28 - in Ruinen - oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen, Band 3

— 28 — hmsonft. Da ergriff ihn plötzlich der höchste, Grad der Angst und Verzweiflung, und. laut schrie er Gott um Hülfe und Rettung an. Die kam auA Zwep muntere Falken schwebten hernieder, flat- terten erst um den höllischen Renner im Kreise her- um , dann setzte sich einer auf das Haupt des Rit- ters, der andere auf seinen Fuß und wenn nun Ku- n o's Augen sich schließen wollten^ dann flatterten sie ängstlich um ihn her, pickten ihn mit ihren Schnä- beln, schlugen ihn mit ihren Flügeln und hielten so den armen Geangstigten wach, Satan ergrimmt« darob gewaltig, doch könnt' er's nicht hindern, und dq er einmahl an den Vertrag gebunden war, so mußte er die Reise auch enden. Glücklich und ohne eingeschlafen zu sepn, langte der Ritter in seinem Dorfe Kirchz a r t e n bepm Gasthof an. Wie hoch schlug ihm das Herz von Freude und Wonne, als er die Zinnen seiner Stammburg wiedersah, worin finden sollte! Aber wie ward ihm, als in dem Augenblick ein stattlicher Braut- zug aus der Kirche, von Trompeten und Pfeifen begleitet, und sein Weib im kräutlichen Kleide züch- tiglich an der Seite ihres Bräutigams vorüberging! In die Erde h<itte er sinken mögen vor Scham und Wehmuth, vor Schmerz und Gram. Doch ermannte er sich, folgte unbekannt dem festlichen Zuge nach in seine Burg, und mischte sich untex Ue, Gäste im Pruuksaal. Da ging nun der