Seite - 41 - in Ruinen - oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen, Band 3

hende Tochter einzuhandigen, wenn nämlich vor dem ersten Hahnenschrey des künftigen Morgens der Wall wirklich vollendet scpn würde.- Darauf verschwand der Finstere, und der.Rit- ter ging in sich gekehrt in seine Burg zurück. Hier faßte die Angst das Herz des Elenden ; denn seine Tochter, die er verkauft hatte, trat in himmlischer Unbefangenheit und Unschuld ihm entgegen, und hing sich liebkosend an seinen Hals. Seine Angst stieg auf's höchste, da er durch die Fenster schaute und wahrnahm, wie von unsichtbaren Händen Steine und ganze Felsmassen draußen sich bewegten, sich in unbegreiflicher Schnelligkeit an einander fügten, und binnen einigen Stunden der oorhur von ihm ersehnte, jetzt ihm fnrchtbare Wall, schon fast die Höhe der Burgfcnster erreicht batte. Nun flüchtete er sich in sein Vethzimmer, das er seit dem Tode seiner guten Hausfrau nicht wieder betre- ten hatte, fiel auf seine Knie und wollte sein Herz zu Gott richten. Kaum hatte er es aber versucht, so schlangelten sich, ihn zu stören, Blitze durch das Ecmach; es rauschte und sollte über, neben und unter ihm, als ob die Erde mit dem Himmel in den Kampf getreten sey. — Blaue Flammchen tanz- ten in schauerlicher Gruppirung um ihn herum, und gellende Stimmen lachten und schrien ihm unver- ständliche Worte in die Ohrcn. Mitten in diesem Getümmel trat Wo l f rams