Seite - 52 - in Ruinen - oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen, Band 3

Nordwärts am Fuße des Berges liegt das Vor- werk Neuhaus, von Wiesen und Feldern umge- ben; den dort arbeitenden Menschen kann man vom Schloßfenster aus durch em großes, blechernes Sprachrohr Befehle erthcilen. Ueber dem Vorwer- ke, theils im Frepen, theils im Walde, liegt das Torf Schafhof; auf der Höhe des Berges unter dem Schlosse liegt das Dörfchen Hohenstein; auf dem fröhlich grünenden Schloßrande aber steht die ehrwürdige Burg dieses Nahmcns ganz auf Felsen gebaut. Difse Felsen ragen an einigen Stellen der nördlichen Seite weit hervor, und an einem dersel- ben befindet sich em ganz in Felsen gehauener Brun- nen, der noch gebraucht wird. Von eben der Seite umziehet Epheu mit ewigem Grün dicht die Mauern des Schlosses bis unter's Dach, und gewährt einen Kerrlichen Anblick. Westlich sind die Mauern mit Weinreben befetzt, und hohe majestätische Pappeln stehen am Eingänge der Burg. Auf der südlichen Seite, gleich hinter dem Schlosse, ganz von Bäumen umringt, sieht auf ei- ner bedeutenden Höhe die Kapelle, in welcher noch fetzt gottgeweihte Lieder erschallen. Sie ist klein, liegt sehr freundlich, und ist gut erhalten. Ueber dem Eingang befindet sich, in Stein Zehauen, das Wapen der Auer von Herrenkirche n, welche du Burg früher besaßen. Das Innere der Kapelle