Seite - 53 - in Ruinen - oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen, Band 3

ist einfach; an der Wand hinter der Kanzel han- gen Fahnen und der Degen des Braunschweigischen Gencrallieutenants von I m Hof, welcher dieses Schloß von einem Herrn von Schauroth kaufte, und dessen Nachkommen es noch besitzen. Einige Schritte hinter der Kapelle stehen, wie man vcrmuthet, die Ruinen eines andern Schlos- ses (denn die Sage berichtet von drcy hier gestan- denen Burgen); nur noch die Ueberrste eines alten Thurmes erheben sich traurig im Gebüsche. Auf ei- ner Seite umzieht ein breiter, nunmehr mit hohen Bäumen bewachsener Wallgraben diese Ruinen. Die Gebäude des Schlosses, welche noch be- wohnt werden, scheinen neuern Ursprunges zu scyn, da hingegen die andern Gebäude ein höheres Altcrthum zeigen; noch führt von dem über dem Thorweg sich befindenden Erker ein langer, schmaler, mit mehreren Schießscharten versehener Gang nach der Seite, wo die Ruinen des zweytcn Schlosses stehen, in Bogen in ein gegenüber liegendes Ge- bäude, neben welchem ein zweyter Felsenbrunnen sich befindet; dieser Gang wird noch der Mönchs- gang genannt; ob vielleicht der Burgpfaffe diesen Gang öfters betreten, oder ob diese Theile des Schlos- ses früher Klostcrgebaude waren, ist unbekannt. Im inncrn Hofe der Burg stand bis vor eini- gen Jahren ein nun abgetragener, hoher, runder Wartthurm. ?lm Eingange des inncrn Burglhors