Seite - 58 - in Ruinen - oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen, Band 3

Burg sammt einem Theile ihrer Länberepen, kauf- weift an das Stift E l lwangen. Auf ihr brachte Johann von H i rnhe im, unterdessen Regie- rung dieses Kloster aus einer Bencdictincrabtep zu einem weltlichen Stift (1496) umgcschaffcn wurde, die letzten Jahre seines Lebens, entfernt von der Welt, zu. Seitdem ist die Kochenburg verfallen; selbst ihre schönen, feyerlich in das einsame Thal herab: sehenden, mahlerischen Trümmer sind vor ungefähr breyßig Jahren zu einem neuen Baue abgetragen worden. Nur mit Wehmulh kann der Freund der Vorzeit und des Vaterlandes einer solchen Versün- digung gedenken, die um schnöder, wirthschaftli« cher Zwecke willen an einem ehrwürdigen Dent- mahle alter Zeit und Sitte begangen wurde. Die Aussicht von der Kochenburg in die benachbarten Berge und Felsen ist merkwürdig durch wechselsweise sich darstellende, kühne und große, st wie sanfte und milde Parthien. 'Kühne Felsen, dich- te Waldungen, tiefe Schluchten, senkrechte Abstür- ze, düstere, enge Thaler, freundliche, kleine Wie- ftngründe, Felsenbäche und rieselnde Gewässer ver- ändern unaufhörlich die Scene, uud die ganze Na- wr behauptet rings herum ihre rauhe Urschönheit. Selten wird diese Gegend von Fremden besucht; da- rum haust in diesen Wäldern noch mancher Land- mann vom alten Schrot und Korn, unangegriffen