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und wmn die Gegner auf dem Kampf
harrten, so bestimmte ihnen der Räch einen Tag,
»ihrer l^pder Klag, Ansprach und Anliegen güt-
lich zu verhören.« - '
Wenn auch dieses vermittelnde Verhör ohne
Erfolg blieb, so sagte ihnen endlich der Ralh
»Platz und Schirm zu« und benannte einen Tag
zum Kampfe. .
An diesem Tage wurden sie neuerdings gefragt,
ob sie auf ihrem Kampfbegehren beharrten. Zuvor
aber war schon der Marktplatz mit Sand beschüttet,
mit Schranken umgeben und mit zwey Hütten für
die Kampfer versehen'wordeg. I n diesen Hütten
waren Todtenbahren mit Kerzen, Sterbetüchern
und andern Leichcnsachen. Auch wurde jedem Käm-
pfer ein Beichtvater, zwcy Gricßwärtel und gleiche
Waffen zu Fuß oder zu Roß gegeben.
Vor dem Kampfe ließ der Rath das Verboth
ausrufen, zu schrepen, zu deuten, winken odn
ein sonstiges Zeichen zu geben, bey Strafe durch
den anwesenden, mit Beil und Block, versehenen
Nachrichter die rechte Hand und den linken Fuß zu
verlieren. Es wurden alle Thore verschlossen, die
Thürme, Wälle und Wehren besetzt, und alle Gas-
sen mij Ketten gesperrt. Endlich wurde darauf ge-
achtet, daß, kein Frauenbild oder Knabe unter
drepzchn Jahren bepm Kampfe gegenwärtig sep.
Nachdem dieses Alles auf das Sorgfältigste
Ruinen
oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen, Band 3
- Titel
- Ruinen
- Untertitel
- oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen
- Band
- 3
- Autor
- Gerhard Dützele von Coeckelberghe
- Verlag
- Lechner, Univ.-Buchhändler
- Ort
- Wien
- Datum
- 1834
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 17.32 x 29.0 cm
- Seiten
- 204
- Schlagwörter
- Märchen, Legenden, Sagen
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918