Seite - 67 - in Ruinen - oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen, Band 3

__ 67 - , , verwitterte Bruchstücke von Mauern, gegen Norden des Berges, welche bis jetzt noch nicht der Brech- stange roher Hände wichen und der Alles zerstören- den Zeit trotzten, zeigen sich dem betrübten Blicke des Beobachters. Zu Leuber's Zeit (um 164I), wa« ren die Trümmer der alten Burg noch von Bedeu- tung, woraus sich auf die ehemalige Pracht schlie- ßen ließ. Uebrigens war der innere Hof dieser Berg« veste, der nicht geebnet, sondern ganz dem Felsen angemessen gewesen zu seyn scheint, nach der Ring- mauer zu urthcilen, welche sie umgab und jctzt zu- gleich die Gränze geworden ist, über welche der Steinbrecher nie seine zerstörenden Werkzeuge setzen soll, von mittelmäßigem Umfange. Oede Stille herrscht jetzt da, wo einst bep dem schäumenden Pokal Lieder der Minne und der Bel- lona ertönten, wo die siegverkündende Trompet« die kampflustigen Ritter versammelte, und gegen die auf Beute lauernden Räuber in das Waffengs- tümmcl rief!— Nur der Ort, wo der Priester den Segen sprach, die heilige Stätte der Burg, deren Bruchstücke so traurig niederbücken, die Kape l le zum hei l igen Kreuze, hat sich durch so viele Stürme der Zeit bis auf den heutigen Tag erhalten. Die Bauart dieser Kapelle, zu welcher man jetzt von der Stadt aus auf einem mit Obstbäu- men besetzten und geebneten Gang gelangt, und welche, nach der verschütteten Ringmauer zu schlie-