Seite - 69 - in Ruinen - oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen, Band 3

— 69 — tember 165Z die ganze Bedachung von einem Sturm- winde niedergerissen wurde. Doch der Fürst zu Sachsen-Mcrfeburg, Chri- stian I., ließ die Kapelle nicht lange in dem ver- wüsteten Zustande. Schon im Jahre 1662 prangte sie wieder mit einem neuen Dache. Die Thüre end- lich, durch welche man jetzt eintritt, ist durch ein in Stein gehauenes Bild merkwürdig. Man erblickt nähmlich über dieser Thüre, welche ein regelmäßiges Viereck bildet, zwey in Stein gearbeitete, käm- pfende Adler, welche ohne Zweifel als Tropen des Landes zu betrachten sind, weil dieselbe Vorstellung an vielen andern Orten der Gegend sz. B. in der Kirche zu Brena), so wie auch auf Münzen zu se- hen ist. Gegen Norden findet sich noch ein, jetzt ver- mauerter Eingang in die Kapelle, und über diesen ist eine zweyte, dermahls ebenfalls vermauerte Thü- re zu sehen, welche zu bepden Selten (blind gemach- te) Fenster haite. Diese Thüre im oberen Stockwer- ke verband die Kapelle wahrscheinlich vermittelst eines Bogenganges mit dem Burggebäude; denn aus den noch vorhandenen sparsamen Schloßtrüm- mern läßt sich mit Gewißheit schließen, daß die Vurggebaude im Norden der Kapelle standen. Im vorigen Jahrhundert verbreitete sich das Gerücht, daß in dieser Kapelle heimliche Schätze ver- borgen seyen. Dadurch wurden mehrere Schatzgrä-