Seite - 70 - in Ruinen - oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen, Band 3

»— 70 *^ ber angetrieben, unter dem Schuhe der Nacht, in die Kapelle einzubrechen, und Ihr Inneres zu durch- wühlen. Eine der merkwürdigsten Fälle dieser Ars ist folgender. Die Schatzgräber in der Landsberger Kapelle. Sieben, auf der Universität, Ha l le studi- rende junge Leute, gingen am 17. October 178g gegen Abend von Ha l l e nach Landsberg, wel- ches damahls von den Studirenden häufig besucht wurde, um sich an dem folgenden Sonntag zu belu- stigen. Einige von ihnen kehrten unterweges im nächsten Dorfe vor Landsberg, H 0 hen thu rm *! ein, sich durch Speise und Trank zu laben; zwey Iünglige aber gingen nach Landsbe rg , wo sie den Wirth schon schlafend im Bette antrafen. Kaum haben auch sie sich zur Ruhe gelegt, als die Zurück- gebliebenen ankamen. Keiner denkt mehr an Schlaf; das Gespräch wird lebhaft und mannigfach, und endlich auch auf die Vurgkapelle geleitet, von web Her sie theils durch die gemeine Sage, theils aus alten Chroniken, theils aus dem damahs erschiene- nen Romane: Das Leben Friedrich's mit Dieses Dorf, dicht mit demDprft Rofenfeld zu- sammenhängend, hat seinen Nahmen von dem hohen, aus Bruchsteinen aufgeführten Thurme, dem Reste de? alten Burg Hohenthurm (Hoen Torne), welche dem Markgrafen von Landsberg gehörte. Wahrscheinlich wurde diese alte Burg zur Zeit des Kaisers KarM(v. l347—13?8) zerstört.