Seite - 73 - in Ruinen - oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen, Band 3

Die Eingestiegenen suchten zwar Anfangs mit Gewalt durchzukommen, was jedoch nur Einem ge- lang, nachdem er vergeblich sich bemüht hatte, die Soldaten mit Geld zu gewinnen. Gegen Morgen wurden die sechs übrigen Studirenden (den Nirth fand man erst am Tage hinter dem Altare versteckt), von der Bürgerwache nach Landsberg gebracht, und von hier durch zwanzig, eiligst aus Delitzsch herbeigerufene Grenadiere, dem Amte Delitzsch überliefert, hier bis ig. November desselben Jah- res im Gefangnisse behalten, und dann gegen Hand- gelöbniß und baar zu stellende Caution entlassen. Allein die Sage von verborgenen Schätzen war hiermit nicht verschollen. Noch im September 1818 wurde auf Antrieb der Stadtgemeinde zu Landsberg, bey der königlichen Regierung zu Merseburg um die Erlaubniß angesucht, in der Kapelle darnach graben zu dürfen. Die Bewilligung erfolgte, und am 24. September d. I . wurde der Anfang gemacht. Allein wie früher die Studenten und alle Schatzgräber, so wurde jetzt die Gemein^ de getauscht. Man fand weder Graber, noch silber- ne Sarge, noch irgend sonst etwas; ja man war um den Arbeitslohn ärmer geworden. Nachdem man die Kapelle aufgegeben, wende- te man sich den 26. d. M. auf die höchste Spitze des Berges nach der Stadt zu ; aber auch hier war nur Füllung des zerstörten Wartthurms zu finden; weß- Ruinen. I I I . Theil. 4