Seite - 83 - in Ruinen - oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen, Band 3

l i che , sondern L u d w i g v o n V a i e r n , und in einem Urkunden-Entwürfe vom Jahre 1476 hieß es, daß Kurfürst Friedrch »jetzt einen leib- lichen S ohn habe.« In diesem Jahre übergab der Kurfürst seiner K la ra und ihrem Sohne fün f S täd te und Schlosser, und ließ ihnen die Huldigung leisten. Bey allem dem blieb die glückliche K lara beschei- den und eingezogen; sie nahm von^Kurfürsten nur unbedeutende Gaben an, um zu beweisen, daß sie ihren Einfluß nicht eigennützig benutze. Aber nur zu schnell verschwand ihre Sontte des Glückes. Friedrich starb im Christmonach dessel- ben Jahres, wo er seinen Söhn so reichlich bedacht hatte, und kaum lag der großherzige Fürst bey den Barfüßern *) zu Heidelberg, an der Seite sei- nes Erstgeborenen, begraben, als sein vierzehnjäh- riger Erbe und seine geliebte Klara die Opfer der Erbitterung seines Nachfolgers wurden. Hexzog Phi l ipp hatte die Urkunde seiner Einwilligung zu Ludwig's Ausstattung noch nicht unterschrie- ben, als der Kurfürst starb. Er kam schnell hcrbey aus Vaiern, und ungefähr vierzehn Tage nach Sein prächtiges Grabmahl trug die Inschrift: ejue vltas 80oia virtug, Zloria mortis(die Tugend begleitete ihn durchs Leben und der Ruhm im'Tode), und wurde von den Franzosen, als sie den berüchtigten Vettilgungszug durch die Pfalz machten, vernichtet.