Seite - 84 - in Ruinen - oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen, Band 3

— 84 - Friedrich's Tode hatte sich Ludwig und seine Mutter der Gnade des neuen Herrschers ergeben müssen. Ludwig und seine Mutter mußten eine Alu tretungsurkunde über die fünf Städte :c. unterschrei- ben,, wogegen Ph i l i pp den Genuß der Zinsen, wo- mit Friedrich seinen Sohn begabt hatte, bestätigte, und »Ludwig vonBa le rn , dem Pfa lz gra- sen Friedrich zu Ehren, da Ludwig sei- nes Geblü ts und Sohn sep,« mit der Herr- schaft Scharfen eck imWasgau und mit As- pach zu belehnen versprach, was auch geschah. Da- gegen aber ward dem betrübten Sehn nicht gestak- tet, des Vaters Leichenbegängnisse bepzuwohnen. Harter noch war K l a r a's Schicksal. Sie er- hielt für Alles, was sie opfern mußte, keinen Er- satz ; ja, sie wurde von ihrem Sohne getrennt, von He id elb erg weggebracht, und nach dem Schlofft " L indcnfels geführt, wo sie gegen neun Jahre gefangen saß. Vielleicht hätte sie ihre Lebenszeit in dem einsamen Waldschlosse zubringen müssen, wenn nicht ihr Sohn so glücklich gewesen wäre, die Freund- schaft des edlen Grafen Hugo v o n Mont for tzu gewinnen, der ihm seine Tochter verlobte. Das Ansehen dieses wackern Ritters brachte es dahin, daß der Kurfürst von der Pfalz seinen Vet- ter Ludwig von Ba iern feperlich als eheli- chen Sohn seines Oheims erkannte, und ihm die