Seite - 86 - in Ruinen - oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen, Band 3
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r t e n b e r g .
(Im Großherzogthum Baden.)
Während rings die Thäler schon in Nacht
Der immer längern Riesenschatten sinken.
Sieht man das Hochgebirg voll Pracht
Noch lang' im gold'nen Glänze blinken.
Wo, wie mit einem Zauberlicht umwebt,
Auf höchster Spitz' umzakter Felsenmassen,
Sich, kühngethürmt, doch längst verfallend und verlassen,
Die stolze Väterburg erhebt.
(Neuffer.)
Oestlich hinter der ehcmahligen freyen Reichs-
stadt Of fenburg öffnet sich das herrliche Kin-
z ing tha l . Eine Stunde davon gegen Gengen-
bach liegt das stille Dörfchen Or tenberg mit den
Ruinen eines alten Schlosses. Hier wachst der vor-
züglichste rothc Wein des Großherzogthums. Das
Thal von Or tenbc rg bis G enge nb ach ist, zu
bepdcn Seiten der K inz i g , von großer Mannig-
faltigkeit, und hat wählerisch - schöne Parthien.
Die Lage des Schlosses Or tenberg zeigt un-
verkennbar den Zweck seiner Gründung, ncihmlich
Sicherheit gegen feindliche Anfalle oder die Hcer-
straße von Of fenburg nach Gengenbach zu
beherrschen, und nach dem Gesetze der starkern Faust
an den Vorüberziehenden das edle Rauberhandwerk
auszuüben; — und wenn es auch mit seiner spätern
besseren Bestimmung seine äußere Form etwas ge-
ändert hat, so trägt die ganze Anlage der Burg
Ruinen
oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen, Band 3
- Titel
- Ruinen
- Untertitel
- oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen
- Band
- 3
- Autor
- Gerhard Dützele von Coeckelberghe
- Verlag
- Lechner, Univ.-Buchhändler
- Ort
- Wien
- Datum
- 1834
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 17.32 x 29.0 cm
- Seiten
- 204
- Schlagwörter
- Märchen, Legenden, Sagen
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918