Seite - 97 - in Ruinen - oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen, Band 3

_- 97 — Mit diesen Worten eilte der Mann davon. Die Erinnerung an seinen Vater hatte den Jüngling gewaltig ergriffen, und auf einmahl schien ihm Alles umher unheimlich zu werden. Wie von einer unsichtbaren Hand gezogen, lief er vor das Burg- thor, wo cr seinen Knecht fand, und sich aufsetzte, und davon jagte. I n seinem Inneren war eine ge- waltige Bewegung. Ihn ängstigte das geheimnißvol- le Dunkel über die.Geschichte dieses Tages und der unbesonnene Schwur, den er gethan; dann trat aber auch wieder I r m e n t r u d's herrliche Gestalt vor seine Seele, und der Gedanke, daß sie der Tü- cke und des Verraths gewiß unfähig sey. llnterwegeserfuhr er, daß der Kaiser in Worms erwartet würde, und beschloß seinen Weg dahin zu nehmen. Bep seiner Ankunft in dieser Stadt fand er alle Wohnungen mit Fremden angefüllt, und konnte kaum noch eine elende Herberge finden. Er wurde bald bekannt mit mehreren jungen Rit- tern, welche sich verabredeten, einen Kriegszug un-> tcr dem Orafcn von I ü l ich gegen den Grafen von Geldern mitzumachen. Benfr ied freute sich einer so günstigen Gelegenheit, einen Nahmen zu er- werben, und gesellte sich zu diesem Häuflein. Sie fuhren den Rhein hinab, und fanden leicht Gewäh- rung ihrer Wünsche. Das Glück war Benf r ied hold; er kämpfte tapfer in mehreren Gefechten, und trug nie eine Wunde davon. Der Krieg erreichte Ruinen. III. Theil. 5