Seite - 102 - in Ruinen - oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen, Band 3

erzählte ihr den Vorgang. Sie wurde darüber ängstlich. Ich weiß nur Ein Mittel, euch gegen die Nach- stellungen dieser höllischen Dirne zu schützen, sagte er, mit Ungewisser Stimme. Und welches? Nehmt meine Hand an! Hi ldegunde erröthete und senkte den Blick zur Erde. Benf r ic 5 erzählte ihr, was ihm sein Vater bepm Abschied gesagt. Er wird in euch eine Tochter nach seinem Herzen finden, setzte er hinzu, und ich will bemüht ftpn, euch eure Leiden vergessen zu machen. Hildegundc war nachdenkend, und bald traten ihr Thrcinen in die Augen. Da nahm sie die Hand des Ritters, und legte sie auf das Gesims zu den Füßen des Marienbildes und sprach: Ge- lobt mir hier vor der Mutter des Erlösers, mich als eure Schwester zu betrachten, bis euer Vater mich gesehen und uns gesegnet haben wird. B e n f r ied legte freudig das Gelübde ab, und hielt redlich Nort. Sie verließen noch denselben Abend die Wildniß und erreichten eine Stadt, wo Ben f r ied ein Paar Frauen miethete, die Hi l - d eg unden begleiten Mußten. Unterwegs vernah- men sie, daß I r m e n t r u d auf ihrer Burg von Räubern, die mit ihren eigenen Knechten im Her-