Seite - 104 - in Ruinen - oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen, Band 3

das, eine Stunde entfernte Umst a dt, gehörte auch Otzbcrg zu den ursprünglichen Stiftungs- gütern der Abtep Fu lda. TTkrfe ertheilte aber die Schutz-, Schirm-und Kastenvogtep darüber wieder A Lehen, und als solches besaß sie schon zu Ende des zwölften Jahrhunderts der Pfalzgraf Konrad. Im Jahre iZgo verkaufte aber die Abtep diese Besitzung mit Bewilligung des Aabstes an den Pfalzgrafen Ruprecht , den ältesten, und von nun an sollte sie einen unveräußerlichen Theil der Pfalz ausmachen. Demungeachtct verschreibt sie Fr iedr ich der Siegreiche im Jahre 1^76 seinem mit der ge- liebten K la ra von Det t in erzeugten Sohne L u d- w ig von V a i e r n , dessen Vormünder sie aber nach des Vaters Tode gegen eine Entschädigung zurück- geben mußten. Schon im Jahre 1^77 nahm Kur- fürst Ph i l ipp von den Acmtern Um sta d t und Otzberg Besitz. I n . der Bairischen Fehde (2604) bemächtigte sich Landgraf W i l h elm von Hessen-Darm- stadt derselben. Erst im Jahre 1621 kam durch Vermittelung des Bischofes W i lh elmvonStraß- burg dasAmtOtzb erg wieder an die Pfalz. Im drepßigjährigen Kriege nahm Darmstadt das Amt Otzberg weg. Ein schaudervolles Bild entwirft uns Re t t er in seinen »Hessischen Nachrichten« von dem Elende, welches das Gefolge dieses verwüstenden Krieges, die Krankheiten, in der Gegend verbreiteten.