Seite - 108 - in Ruinen - oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen, Band 3
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Wird eine Wolfsjagd angestellt.
Und mancher Isegrimm gefällt.
Wenn Als ruft: »Sieh, welch freyer Bühl!
Hier würd' ein Schloß vom kahlen Rücken
Das Blachfeld stattlich überblicken!«
Verwirft den Vorschlag ganz und gar
Heimtückisch-grollend Ottokar.
Spricht dieser drauf: »Nach meinem Plan
Steig' hier die Burg, wo Eichenwälder
Beschatten Haid'und Aehrenfelder!«
So schnaubet Als: »Mit Nichten so! '
Der dummen Wahl wirst nimmer froh!« —
So unter Hadern flieht der Tag.
Der Abend blickt aus Wolken nieder.
Verdüstert, wie das Herz der Brüder.
)>Pfuy! ohne Auswahl heim zu zieh'n,
(Spricht Als) die Schande nimm Du hin;
Ich wähle!« — «»Unterfängst dich deß,
(Dräut Ottokar) mußt fiugs du sterben.
Mein Schwert mit Deinem Herzblut färben!"«
»Schweig, Prahler!« donnert Alf,'es fährt
Halb aus der Scheid' sein IMenschwert. ^
„Der erste, der im Thal' uns wird
Begegnen, soll statt unser wählen, ^
Und seiner Wahl Vollzug nicht fehlen!" —
»»Wohlan! weil's keinem Vorzug gM,
Sey solches Schiedsgericht beliebt.'"" —,,
Tief in des Thales Schluchten treibt ''
Ein Hirt bey'm letzten Sang der Lerche
Ruinen
oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen, Band 3
- Titel
- Ruinen
- Untertitel
- oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen
- Band
- 3
- Autor
- Gerhard Dützele von Coeckelberghe
- Verlag
- Lechner, Univ.-Buchhändler
- Ort
- Wien
- Datum
- 1834
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 17.32 x 29.0 cm
- Seiten
- 204
- Schlagwörter
- Märchen, Legenden, Sagen
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918