Seite - 126 - in Ruinen - oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen, Band 3

—. 126 — Die am Fuße des Schloßfclscno ruhende Stadt St . G o a r erinnert an den Sch erzor den des B u rschb and c s, wovon hier eine Nachricht folgt. Das Vurschband. An dem Nheinufer, bey St. G o a r , an der Seite des Walls, bcp dem Zollhause, unweit dem Rheinthor, ist das berufene und berühmte Halsband befestiget, welches das Vurschband genannt wird, und wovon der sogenannte H als band or- den *) (oder vielmehr Hanse band) entstan- den ist, der noch bis auf den heutigen Tag besteht. Dieses sollen die Sohne Kaiser K a r l s des Großen, K ar l und P i p i n, dahin gestiftet ha- ben, al<' den Ort ihrer Versöhnung und ihres brü- derlichen Vertrages. 'Dasselbe soll Anfangs von Ei- sen gewesen sepn ; als aber Kurfürst Fr iedr ichV. von der Pfalz feine Gemahlinn aus England **) holte, wollte er einen silbernen Halsring dahin stiften. Jedoch aus Besorgniß, daß derselbe entwen- det werden könne, ließ er em Halsband von Mes- sing verfertigen , wie es noch dort zu sehen ist. Da- bey wurden auch die Armen reichlich bedacht. 5) Zum Spaß auchHänselorde'n genannt, und da- her auch sich v er Hansen lassen oder darin auf- genommen werden. 55) Dieses gewünschte Glück machte dieses Fürsien Un- glück. Der Stolz seiner Gemahlinn reizte ihn, die ^ Böhmische Krone anzunehmen, kostete ihm das >Leben, und brachte einen fürchterlichen Krieg über Deutschland.