Seite - 129 - in Ruinen - oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen, Band 3
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(Im Herzogtum Steyermarf,)
Wenn des Frühlings Harfen wieder tönen,
Weht auch hier der Auferstehung Duft,
Und Geflechte wilder Rosen krönen
Der Zerstörung schauerliche Gruft.
Liebend eint sich dann in Felsgewinden
Jugendlicher Tag mit alter Nacht,
Und der Weihe stumme Sänger finden
Oft den Geist des Liedes hier erwacht,
(Krug von Nidda.)
Auf der Granze Stepermarks und Körnchens,
mitten in einer schwarzen und zackigen Felscnwclt,
kühn hinauf gegipfelt, als sollte der Riesenbau
dio Wolken überflügeln, lag vor alten'Zeiten ein
Ritterschloß mit starken Wallen, Thürmen und
Zinnen, das trug den Nahmen Rosenburg, weil,
der Sage nach, unten im Thale, das von der
Burg beherrscht war, und längs den steilen Felsab-
hängen hinab, ein anmuthiges Gebüsch von Rosen
zwischen dem dunkeln Grün der Wiesen, dem Si l-
bcrband d^r Waldbache und der Nacht der Eichen
und Föhren, sich hinfchlang, wie ein Faden^ den
die Liebe durch ein finsteres Leben schlingt, wie der
Schimmer eines Morgenrothes am nachtlichen Him-
mel. Und also soll es auch gewesen ftpn; die Liebe
Siehe den hierher o.chörlgen Aufsah in der Traßler'schen
Sammlung (Vl. Theil, Seite 177) über die.Ruinen
amN 0 senb ü h e l bey Unzmark in Steyermark.
Ruinen
oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen, Band 3
- Titel
- Ruinen
- Untertitel
- oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen
- Band
- 3
- Autor
- Gerhard Dützele von Coeckelberghe
- Verlag
- Lechner, Univ.-Buchhändler
- Ort
- Wien
- Datum
- 1834
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 17.32 x 29.0 cm
- Seiten
- 204
- Schlagwörter
- Märchen, Legenden, Sagen
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918