Seite - 130 - in Ruinen - oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen, Band 3

soll die Nosen in diesen wilden Klippen gepflanzt haben; auch sollen sie so lang geblüht haben, als die Liebe hier weilte, und dahin gewelkt sepn, als diese entfloh. Die Geschichte dieser Burg ist dunkel — auch ist von dem Schlosse selbst nichts mehr zu sehen, als ein wüster Steinhaufen, von den Vögeln der Wild- niß umflattert, und wo sonst Gesang und Minne, freudiges Kampfspiel und des Lebens heilere Tone erklangen, da krächzt jetzt der Rabe und die Eule, dci schwirrt die einsame Grille und ein ruheloser Schatten wankt, bleicher wie das Mondlicht, nächtlich über das verwitternde Gestein. Mancherley erzählen die Umwohnenden den wan- dernden Fremdlingen von dieser Erscheinung aufRo- senburg. Ein beliebter Erzähler (Friedrich Gleich) hat uns hierüber Folgendes mitgcthcilt. Die Hochzeit auf der Rosenburg. (Nach einer Sage.) In der Zeit, als Peter der Einsiedler, ein bußfertiger Sünder, dem Lande der Erlösung zu- wallte , auf Golgatha, am Ochlberge und an dem Grabe des Heiligsten der Heiligen, Erlaß von man- cher Erdcnschuld zu suchen, zu dieser Zeit lebte auf Rosen bürg ein Ritter, Hugo genannt, an der Seite seiner Gattinn Ade lhe id , still, häuslich