Seite - 144 - in Ruinen - oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen, Band 3

waren. In weitem Umkreise ziehen sich die reichen Weinberge von der Stadt herauf, mahlcrisch mit Ruinen geziert. Dicht unter der Burg steht einsam das noch übrige Gerippe der S^. Wernersl i rche, ein herrliches Uebcrbleibsel der Gothischen Baukunst. Zwar gehört die Geschichte des kleinen Märtyrers, dem diese Kirche geweiht war, nach Wesel; allem da der Leichnam des jungen Werner stromaufwärts schwamm und bey Vacharach landete, so möge die Sage, der es nicht an historischen Belegen fehlt, im Verfolge dieses Aufsatzes eine Stelle finden. Zur Geschichte der Burg Staleck werde hier bemerkt, daß die Deutschen Kaiser und Königeden immer mächtiger werdenden Herzogen, Pfalzgrafen, oder solche, die am Karolingischen Hofe unter den Augen des Königs selbst oder an seiner Stelle zu Gerichte saßen, an die Seite setzten. Diese wurden in die Provinzen geschickt, um in Abwesenheit oder an der Stelle der Herzoge Recht zu sprechen, und die Herzoge durften ohne sie nichts unternehmen. Bald wurde die Pfalzgrafenwürde erblich und mit der herzoglichen Familie vereinigt. Nur die Rhei- nischen Pfa lzgrafen erhielten sich dem Nah- men nach, und ihr Titel stand ganz dem herzogli- chen gleich. Schon im Jahre 97« Indet man Psa lzgra- fen am untern R h e i m l n der zwepten Hälfte des