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Schöne Wissenschaften - Sammeln, Ordnen und Präsentieren im josephinischen Wien
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Publikumsbesuch und Wissenschaftspflege in den drei kaiserlichen Kabinetten in Wien 35 Wien und Kustos an der Hofbibliothek, mit der Neubearbeitung zu beauftragen.64 Ausdrücklich wurde festgehalten, dass diese in Deutsch und Latein abzufassen sei. Heyrenbach konnte krankheitsbedingt die Arbeit nur eingeschränkt voranbringen und verstarb am 20.  April 1779. Im Dezember 1779 wurde der von Oberstkämmerer Rosenberg vorgeschlagene Piarist Adauctus Voigt, Historiker und Kustos der Wiener Universitätsbibliothek, mit der Weiterarbeit betraut.65 Voigt legte Mitte 1781 seine bis- herige Arbeit zur Begutachtung vor. Michael Ignaz Schmidt, Professor für Geschichte und Direktor des kaiser lichen Hausarchivs, befand, dass an der „Käntnis des Verfas- sers nichts auszustellen wäre“, doch würde das Werk „zu keinen Nutzen dienen“ und könne – sollte es so fortgesetzt werden wie bisher – nicht zu Lebzeiten Voigts abge- schlossen werden.66 Damit musste Voigt die Arbeit einstellen, woraufhin das Katalog- projekt zum Stillstand kam. Neueinrichtung des zweiten Saals des Naturalienkabinetts, jedoch keine Katalogisierung Im August 1781 konnte Born mit seinem Assistenten Karl Haidinger, der ihm auch bei der europaweiten Korrespondenz mit den Akademien und Gelehrten behilflich war, die Neueinrichtung des zweiten Schauraums des Naturalienkabinetts mit den Minera- lien abschließen.67 Born hatte explizit darauf hingewiesen, die Neueinrichtung müsse vor Erstellung des zweiten Katalogteiles erfolgen, da sonst die Mängel der Mineralien- sammlung zum Vorschein kämen, was „diesem kaiser lichen Kabinette nicht zur Ehre gereichen würde“. Allerdings, dieser zweite Teil mit den Mineralien, Borns eigent - lichem Fachgebiet, kam nicht zustande. Der Grund dafür geht aus den damaligen Akten nicht hervor. Ob es tatsächlich nur an der Einstellung der Geldmittel für den Kabinetts- maler Bernhard Albrecht Moll lag, wie Heinrich Sander68 meinte, oder an der Auslastung Borns durch seine zahlreichen anderweitigen Projekte, muss offen bleiben. Karl Haidinger publizierte aber 1782 ein kleines Verzeichnis mit der Beschreibung, nach welchen Systemen das Naturalienkabinett von Born neu geordnet worden war. Laut Haidinger habe gerade der allgemeine Zugang des Publikums eine durchgängig systematische, lehrhafte Aufstellung verhindert. Um nämlich die Schaustücke in den Glaskästen denjenigen, „welche diese Sammlung täglich besuchen“, gefällig zu präsen- tieren, musste vielfach „der Simmetrie wegen“ eine methodische Anordnung aufge- geben werden. In den Schubladen „hingegen liegen die sämmt lichen Gattungen, Arten, 64 Resolution Maria Theresias zum Vortrag Rosenbergs vom 5.  Jänner 1778; Hassmann 2015, Nr.  90. 65 Vortrag Rosenbergs vom 8.  Dezember 1779 mit Resolution Maria Theresias; ebenda, Nr.  124. 66 Die Beurteilung Schmidts wird im Vortrag Rosenbergs vom 28.  August 1781 zusammengefasst; ebenda, Nr.  209. 67 Dazu Borns Konzept zur Neueinrichtung vom 31.  Jänner 1780, weiters Insinuat des Oberstkämmerer amtes mit der Anzeige der baldigen Wiedereröffnung des Kabinetts vom 5.  Mai 1781 und Vortrag Rosenbergs zu den Kosten der Neueinrichtung vom 26.  August 1781; ebenda, Nr.  136, 197, 208; vgl. auch Anm.  zu Nr.  212. 68 Sander 1784, 497; Erläuterung bei Hassmann 2015, Anm.  zu Nr.  109.
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Schöne Wissenschaften Sammeln, Ordnen und Präsentieren im josephinischen Wien
Titel
Schöne Wissenschaften
Untertitel
Sammeln, Ordnen und Präsentieren im josephinischen Wien
Autor
Nora Fischer
Herausgeber
Anna Mader-Kratky
Verlag
Österreichische Akademie der Wissenschaften
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7001-8642-7
Abmessungen
20.9 x 29.3 cm
Seiten
306
Kategorie
Kunst und Kultur
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