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Schöne Wissenschaften - Sammeln, Ordnen und Präsentieren im josephinischen Wien
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Von der Naturaliensammlung zu den „Vereinigten k. k. Naturaliencabineten“ 57 in dem schmalen und relativ hohen Bau, die nur wenig Licht erhielten, waren für ein Museum aber wenig geeignet. Ziel des neuen Museums mit dem etwas abstrusen Namen „K. k. Physikalisches- Astronomisches Kunst- und Natur-Thier-Cabinet“ war es, die Bildung zu fördern und die kaiser liche Privatsammlung zugänglich zu machen. Die Direktion wurde Eberle übertragen, der wegen „Geldverschwendung“ allerdings 1802 in den vorzeiti- gen Ruhestand versetzt wurde. Neben Ludwig von Baillou wurde 1797 Abbé Andreas Xaver Stütz als zweiter Direktor der alten Naturaliensammlung eingesetzt, der nach dem Abgang Eberles zusätzlich mit der Leitung des Kabinetts am Josefsplatz betraut wurde. Im Jahr 1802 starb Ludwig Baillou und sein Sohn Josef verzichtete auf das erb liche Direktorat, somit konnten die beiden Naturaliensammlungen nunmehr unter dem Namen „Verei- nigtes Naturalien- und Physikalisches-Astronomisches Cabinet“ auch administrativ vereinigt werden. Stütz begann die Sammlungen wieder nach wissenschaft lichen Kri- terien zu ordnen und aufzustellen, sein früher Tod 1806 führte jedoch neuerlich zu einer Umstrukturierung: Kaiser Franz I. (II.) ließ die Kabinette in ein „Physikalisch- Astronomisches“ und ein „Naturalien-Cabinet“ teilen. Seit diesem Jahr mussten verpflichtend Inventare geführt werden. Objekte, die vor diesem Datum an das Naturalien kabinett gelangt waren, erhielten Vermerke wie „vor 1806“ oder „Verzeich- nis von Pflanzen, die schon unter Direktor Stütz vorhanden waren“. Der Kaiser legte 1803 den Grundstock zu seinem Botanischen Kabinett, dem er 1808 sein Privatherbar eingliederte. 1810 erfolgte die Dreiteilung in das „Vereinigte k. k. Naturalien-Cabinet“ (Botanisches, Zoologisches und Mineralogisches Kabinett), und ein Jahr später schenkte der Kaiser das Tier- und Pflanzenkabinett aus seinem Privatbesitz dem Staat. Carl Franz Anton von Schreibers46 stand von 1806 bis 1851 den „Vereinigten k. k. Naturalien-Cabineten“ als Direktor vor. Damit war auch der Auf- trag verbunden, die zoologische Schausammlung auf seriöse Belehrung umzustellen und alle Sammlungen mit einem Organisations- und Arbeitsplan zur Rationalisierung der wissenschaft lichen Verwaltung zu versehen sowie diese, unter Einhaltung der sys- tematischen Aufstellung der Bestände, weiter auszubauen mit dem Ziel, die Sammlun- gen in Forschungsstätten umzuwandeln, die der wissenschaft lichen Lehre dienen sollten. 46 Carl Franz Anton von Schreibers heiratete 1810 Isabella, die Tochter von Nikolaus Joseph von Jacquin.
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Schöne Wissenschaften Sammeln, Ordnen und Präsentieren im josephinischen Wien
Titel
Schöne Wissenschaften
Untertitel
Sammeln, Ordnen und Präsentieren im josephinischen Wien
Autor
Nora Fischer
Herausgeber
Anna Mader-Kratky
Verlag
Österreichische Akademie der Wissenschaften
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7001-8642-7
Abmessungen
20.9 x 29.3 cm
Seiten
306
Kategorie
Kunst und Kultur
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