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Zum gelehrten Journalismus im maria-theresianischen und josephinischen Wien 187
– Bibliothek der Österreichischen Litteratur. Wien, Dominik von Fidler, Trattner,
65 Stück, 1769–1770.
– Sammlungen nütz licher und angenehmer Gegenstände aus allen Theilen der
Naturgeschichte, Arzneywissenschaft, und Haushaltungskunst. Wien, F. X.
Wasserberg, Bader, 1 Teil, 1772.
– Auszüge aus den besten litterarischen Journalen Europens. Wien, Franz de Paula
Rosalino, Franz Radakovsky, Trattner, 5 Bände, 1773–1774.
– Litterarische Nachrichten von den besten Schriftstellern unserer Zeit. Wien, Franz
de Paula Rosalino, Trattner, 5 Bände, 1775–1776.
– Annalen der Litteratur in den kaiser
lichen Erbländern. Wien, Joseph Eyerel,
Kurzböck, 1 Heft, 1781.
– Anzeige und Rezensionen der neuesten erscheinenden Werke der Militärliteratur.
Wien, J. W. Bourscheid, Trattner, 10 Hefte, 1781.
– Allgemeines Bücherjournal von Wien. Wien, Johan Edler von Schönfeld, Schönfeld
und Sonnleithner, 5 (16) Hefte, 1782–1783.
– Sammlung verschiedener Abhandlungen über einige vorzüg
liche Gegenstände der
Weltweisheit. Wien, Joseph Maria Weissegger (Übers.), Sonnleithner, 1 Band, 1784.
– Allgemeine Wiener Bücher-Nachrichten oder Verzeichnis neuer und alter Bücher
mit kurzen Anmerkungen für das Jahr 1786. Wien, o. N., Trattner, 16 Stück, 1786.
Aus der Zusammenstellung wird ersichtlich, dass die ersten Rezensionsorgane für
Wien – soweit bislang bekannt – ab 1766 zu verzeichnen sind. Den Auftakt machte
eine Beilage des Wien[n]erischen Diarii bzw. der Wiener Zeitung6 mit dem Titel
Gelehrte Nachrichten [später Beyträge] zu dem Wienerischen Diarium, nachweisbar
von 1766 bis 1769 (Abb. 1).
Diese Rezensionsblätter dienten grob formuliert der Information des gelehrten
Publikums über Neuerscheinungen auf dem Buch- und Zeitschriftenmarkt. Die
Heraus geber sammelten Werktitel, ließen Rezensionen und Kritiken zu den Neuer-
scheinungen verfassen und gaben sie dem Leser weiter. So gesehen entspricht die
Absicht der Verfasser und Herausgeber dem Bedürfnis des Zusammentragens, des
Anhäufens und des Zur-Schau-Stellens von Material, das dem Sammelanspruch imma-
nent ist.
Rezension und critique
Was aber ist eine Rezension im 18. Jahrhundert und welchem Wandel wurde sie im
Laufe des Beobachtungszeitraums unterzogen? Die Rezension etablierte sich im euro-
päischen Raum bereits im 17. Jahrhundert: in Frankreich mit dem in Paris herausgege-
benen Journal des Sçavans (1665), der ersten wissenschaft
lichen Zeitschrift Europas, in
England mit den Philosophical Transactions (1665), in Italien mit dem Giornale de’
6 Wien[n]erisches Diarium, Wien, div. Verlage, ab 1703; ab 1780 unter dem Titel Wiener Zeitung.
Online: AustriaN Newspaper Online (ANNO) der Österreichischen Nationalbibliothek ANNO
unter http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=wrz [29.01.2019].
Schöne Wissenschaften
Sammeln, Ordnen und Präsentieren im josephinischen Wien
- Titel
- Schöne Wissenschaften
- Untertitel
- Sammeln, Ordnen und Präsentieren im josephinischen Wien
- Autor
- Nora Fischer
- Herausgeber
- Anna Mader-Kratky
- Verlag
- Österreichische Akademie der Wissenschaften
- Ort
- Wien
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-7001-8642-7
- Abmessungen
- 20.9 x 29.3 cm
- Seiten
- 306
- Kategorie
- Kunst und Kultur