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Schöne Wissenschaften - Sammeln, Ordnen und Präsentieren im josephinischen Wien
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198 Andrea Seidler auch die Preisangabe für eine Ausgabe mit 1 Gulden und 25 Kreutzern.33 Als Anhang erschienen einige Hefte, die in thematischer Gliederung kurze Berichte über neu erschienene Werke auf dem Markt gaben, darunter Joseph von Sonnenfels’ Ueber die Liebe des Vaterlandes (Wien, Kurzböck 1771).34 Unter der Rubrik „Weltweisheit“ lesen wir dazu folgende Bekanntmachung: „Diese ausführ liche Abhandlung des H. V., die das wärmste mensch liche Gefühl, und den redlichsten Trieb, seine Mitbürger zu belehren, durchgängig verräth, haben wir mit vielem Vergnügen durchgelesen. Er schildert allda die reizenden Bilder einer patriotischen Nation, eines patriotischen Regenten, Staatsbedienten, Soldaten, Gelehrten, Künstlers, Vaters, und Ehelosen.“35 Auch der Brief, den die Witwe Gerhard van Swietens anlässlich seines Ablebens an die Nürnberger Gesellschaft der Naturforscher schrieb (20.  Juni 1772), wurde sowohl in französischer als auch in deutscher Sprache aufgenommen.36 In der Fortsetzung trug das Blatt bereits im Titel den Hinweis auf die eingerückten Rezensionen. Neben dem hilfreichen Autorenregister enthielt es ein ausführ liches Sachregister. Dieses Blatt fand seine Fortsetzung in der Zeitschrift Litterarische Nach- richten von den Werken der besten Schriftsteller unserer Zeit des Jahres 1775.37 'LH MRVHSKLQLVFKH =HLW In den 1780er-Jahren änderte sich die Presselandschaft in Wien nicht zuletzt aufgrund der neuen Presse- und Zensurbestimmungen unter Joseph  II. Trotz der signifikanten Belebung des Zeitschriftenmarktes stieg die Anzahl reiner Rezensionsorgane kaum merklich. Die wenigen einschlägigen Blätter waren erfolglos und extrem kurzlebig. Fünf Zeitschriften sind in den zehn Jahren unter Josephs Regentschaft dem Segment der Rezensionszeitschriften zuzuordnen: Josef Eyerels Annalen der Litteratur in den kayser lichen Erbländern, 1781 im Ver- lag Kurzböck in nur einem Heft erschienen; die Anzeigen und Recensionen der neues- ten erscheinenden Werke der Militär-Litteratur von Johann W. von Bourscheid, 1781 bei Trattner, insgesamt zehn Hefte, die sich in erster Linie mit ausländischen, deutsch- und französischsprachigen, oft in der Buchhandlung von Johann Thomas Trattner zu beziehenden strategischen Werken des Militärs und der Kriegsführung beschäftigten; das Allgemeine Bücherjournal von Wien, 1782–1783 herausgegeben vom Drucker und Verleger Johann Edler von Schönfeld. Von der Zeitschrift sind ebenfalls nur fünf 33 Leslie Bodi analysiert den Geldwert jener Zeit anhand von Aufzeichnungen von Ignaz De Luca: der Preis für ein Mittagessen 8–10 Kreuzer, für ein halbes Kilo Kaffee 40–55 Kreuzer. In den Gesell- schaftsschichten, aus denen das neue Lesepublikum hervorging, lag das Einkommen zwischen 300  und 600 Gulden im Jahr; vgl. Bodi 1995, 441–442. 34 Online: https://archive.org/details/bub_gb_LcsPAAAAQAAJ [17.08.2020]. 35 Auszüge aus den besten litterarischen Journalen Europens, Erstes Quartal, Wien 1773, Anhang, 1.  Stück, 4. 36 Ebenda, 16. 37 Litterarische Nachrichten von den Werken der besten Schriftsteller unserer Zeit, Wien 1775–1776, Erscheinungsweise zweimal wöchentlich.
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Schöne Wissenschaften Sammeln, Ordnen und Präsentieren im josephinischen Wien
Titel
Schöne Wissenschaften
Untertitel
Sammeln, Ordnen und Präsentieren im josephinischen Wien
Autor
Nora Fischer
Herausgeber
Anna Mader-Kratky
Verlag
Österreichische Akademie der Wissenschaften
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7001-8642-7
Abmessungen
20.9 x 29.3 cm
Seiten
306
Kategorie
Kunst und Kultur
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